INA OCKEL

 

VERBORGEN

 

18|03|2023 - 16|04|2023


Ina Ockel - Schwestern (2020) / Ton gebrannt und gekalkt 5-teilig


Ina Ockel ist in den klassischen Medien der Grafik, Malerei und Bildhauerei zu Hause. Ausgangspunkt sind der Mensch, der vertraute Formenschatz der Pflanzen- und Gegenstandswelt sowie - im weitesten Sinne - die Landschaft. Zuvor in der organischen, topografischen und gebauten Umwelt Wahrgenommenes gibt die Künstlerin in ihren Werken in veränderter, fragmentierter Form wieder. Prozesse des Zeichnens beeinflussen die Skulptur, umgekehrt finden sich Erfahrungen des skulpturalen Herstellungsprozesses in der Zeichnung wieder. Ihr Interesse gilt der Reduzierung, Abstraktion und Verwendung elementarer Grundformen. Die Kunst von Ina Ockel ist sowohl von intuitiver Wahrnehmung der Umgebung, als auch durch Hinterfragen der konstruktiven Struktur des Geschehens geprägt. Mit ihrer lyrischen Sicht auf Landschaft, auf die Formen- und Pflanzenwelt, auf den Einsatz von Material und Rhythmus wandelt die Künstlerin „geheim gesehene“ Eindrücke in Grafik, Malerei, Skulptur und künstlerische Mischformen um. Im Verbund von Konstruktion und Intuition entstehen die Arbeiten von Ina Ockel in Momenten hoher Konzentration und im Wechsel von Aktivität und Ruhe. Leer- und Zwischenräume - im materiellen wie ideellen Sinne - geben ihr die Möglichkeit, gestaltend tätig zu sein und das Verborgene sichtbar zu machen.

So entspringt der  Ausstellungstitel VERBORGEN einer Vorstellung, dass eigentlich alles schon vorhanden ist und qua kreativer Kraft „nur noch“ geborgen werden muss. Ihre Kunstwerke scheinen organisch gewachsen zu sein und faszinieren sowohl in ihrer Schlichtheit als auch durch die von ihr verwendeten Materialien, die – direkt und unmittelbar eingesetzt – mit der ihr eigenen Oberflächenstruktur bereits Ausdrucksträger sind. Einfache, natürliche Materialien wie Holz, Ton, Gips, Kohle, Kreide, Grafit und Tusche kommen solitär oder in Kombination zum Einsatz. In ihrer „Unperfektheit“ sind sie hervorragend geeignet, um den archaischen Charakter, das Elementare des Mensch-Seins oder einfach nur Da-Seins von Mensch, Natur oder Landschaft herauszuarbeiten.
In der Ausstellung werden großformatige Arbeiten auf Leinwand und Skulpturen, die räumlich, inhaltlich oder auch materialästhetisch in Beziehung zueinander stehen, gezeigt. Mit der Gegenüberstellung von Zwei- und Dreidimensionalem erzeugt die Künstlerin einen Spannungsbogen, der die Arbeiten zu Ruhe, Kraft und Geschlossenheit eint. Im besten Sinne entsteht daraus eine stille Komposition, die Ausstellung als gedachte, ganz eigene Landschaft, die im Betrachter die Konfrontation mit sich selbst evoziert.